Zur aufgeworfenen Frage nach der Subjektivierung: Es ist durchaus paradox, dass Foucault Subjekte zugleich als Effekte und als Voraussetzungen von Macht beschreibt. Gelöst wird diese Frontstellung dadurch, dass er sich mit den Technologien des Selbst eben nicht auf das "Erkenne dich selbst" bezieht, auf eine Selbstbetrachtung, die sich grundsätzlich verfehlen muss, sondern auf eine Formung des Selbst. Es geht nicht um die Frage, was das Subjekt ist, woher es kommt, sondern darum, welche Praktiken Subjektivität formieren. Subjektivität ist also weniger Selbsterkenntnis denn Selbstmodellierung.
Florian Sprenger - 13. Apr, 18:20
Dieses Projekt, diese Arbeit ist auch von einer Unsicherheit begleitet. Ich weiß nicht, ob das, was ich vorhabe, funktionieren wird, ob das Projekt Sinn macht, ob es ein gangbarer Weg ist. Es kann sein, dass ich am Ende nur feststellen kann: war wohl nix. Das gilt natürlich für jede Arbeit, die man während des Studiums schreibt. Aber da dies eine Projektarbeit über das Projektarbeiten ist, die sich auf andere Darstellungsformen stützt, verdoppelt sich die Unsicherheit: einerseits kann das Inhaltliche schiefgehen, aber auch das Medium Blog verwahrt eine Unsicherheit.
Deshalb warte ich jeden Tag auf Kommentare, egal, ob sie kritisch sind, positiv, oder was auch immer.
Beim Schreiben setze ich voraus, dass irgendjemand das hier liest, vornehmlich natürlich die Teilnehmer des Seminars sowie Freunde, denen ich den Link geschickt habe. Gleichzeitig kann es aber auch ganz andere Leser geben, irgendjemanden, der sich aus den Weiten des Webs hierhin verirrt hat. Eine Hausarbeit hingegen schreibt man, zumindest ist es mir in den früheren Semestern so gegangen, im Gedanken daran, dass nur der Dozent die Texte lesen wird.
Florian Sprenger - 13. Apr, 11:07